Dokumentarfilme aus NRW

D 2023 • 99’ • DF • Regie: Susanne Weirich, Robert Bramkamp

Sie spielen in jedem Film eine entscheidende Rolle, ohne sie wären die Reisen in verschiedene Epochen und Milieus nicht möglich, trotzdem werden sie selten bewusst wahrgenommen – die vielen großen und kleinen Dinge der Ausstattung. In das Universum dieser verborgenen Welten reist der Film von Robert Bramkamp und Susanne Weirich. Sie erkunden die drei großen Funden im Studio Babelsberg, im Delikatessen Requisiten Fundus Berlin und bei FTA Props in Hamburg. Jeder für sich ist eine eigene Welt mit einer ganz eigenen Ordnung. Lampen, Tassen, Sofas, Fahnen, Spielzeugfische, Plastikblumen, Uhren und Ölgemälde entfalten ihre Vielseitigkeit, wenn sie in neue Ordnungen wechseln. Sie werden verpackt, sortiert, fotografiert, digitalisiert und online gestellt. Wir hören die leidenschaftlichen Berichte der Fundus-Experten über die richtige Auswahl der Requisiten und sehen die Ausflüge der Dinge in die „ausgestattete Welt“.

 

DIE AUSSTATTUNG DER WELT ist eine unterhaltsame Reise in die verborgene Welt der Funden, die sich die Zeit nimmt, das Eigenleben der Dinge zu entdecken. Und die parallel anhand verschiedener Ausstattungsrequisiten auch die Geschichte des Postkolonialismus beleuchtet und damit die Verbindung zur sehr realen Welt schafft.


KÖLN
Filmhaus Do. 1.2. – 20.00 h   Gast: Susanne Weirich & Robert Bramkamp

ESSEN
Filmstudio Glückauf Mi. 31.1. – 20.00 h   Gast: Susanne Weirich & Robert Bramkamp

BRÜHL
Zoom Kino Fr. 2.2. – 20.15 h   Gast: Susanne Weirich & Robert Bramkamp

BOCHUM
Endstation Sa. 3.2. – 18.00 h   Gast: Susanne Weirich & Robert Bramkamp

DORTMUND
Roxy So. 4.2. – 17.00 h   Gast: Susanne Weirich & Robert Bramkamp


DIE KUNSTAUFPASSER

D 2023 • 3x25min’ • DF • Regie: Corinna Belz, Tuan Lam

Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln ist bekannt für seine große Sammlung mittelalterlicher Malerei. Herzstück des Museums ist eines der berühmtesten Bilder des Mittelalters, "Die Muttergottes in der Rosenlaube". Aber auch Meisterwerke von Rubens und des Impressionismus finden sich hier. Grundlage der Sammlung wurde das, was Namenspatron Ferdinand Franz Wallraf auf den Kölner Straßen fand: Denn die Kirchen wurden während der napoleonischen Besetzung für militärische Zwecke umfunktioniert – und die Kunstwerke oft einfach auf die Straße gestellt.

Vorgestellt wird das Museum von den Aufsehern und Aufseherinnen des Hauses. Sie haben einen sehr genauen Blick auf die Werke, schließlich verbringt niemand so viel Zeit mit ihnen wie sie. Und sie überraschen durch ihren sehr persönlichen Blick auf die Werke von Stefan Lochner, Peter Paul Rubens und Lovis Corinth. Und sie können auch einiges über die Besucher und Besucherinnen des Museums erzählen.

 

Gezeigt werden zwei Episoden von Corinna Belz, die das Wallraf-Richartz-Museum in Köln und die Uffizien in Florenz porträtieren. Außerdem eine Episode von Tuan Lam, die das Centre Pompidou in Paris zeigt.


KÖLN
Filmhaus So. 4.2. – 17.00 h   Gast: Corinna Belz


EINZELTÄTER: HANAU

D 2023 • 85’ • DF • Regie: Julian Vogel

Der rassistische Anschlag vom 19. Februar 2020 hat Hanau-Kesselstadt verändert. Nach dem Anschlag halten Hinterbliebene, Eltern, Geschwister und Freunde der Opfer zusammen und versuchen gemeinsam, mit den Folgen der Tat umzugehen. Sie organisieren sich politisch, kämpfen um die Aufklärung der Tat und gegen Rassismus.

 

Und sie fordern Konsequenzen bei Behörden, von denen sie sich im Stich gelassen fühlen. So entsteht ein neues Wirgefühl bei den Menschen aus Kesselstadt, die weiterhin in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Vater des Täters leben müssen. Der Film ist Teil der Trilogie "Einzeltäter", die sich Menschen widmet, die bei den rechtsextremen Anschlägen von München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 Angehörige verloren haben.
Julian Vogel richtet in seinem Dokumentarfilm "Einzeltäter" den Blick auf die Hinterbliebenen der Opfer der rechtsterroristischen Attentate. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen der Trauerarbeit der Betroffenen und der politischen Deutung der Tat?

KÖLN
Filmhaus Mi. 31.1. – 20.00 h   Gast: Ümit Uludag

MÜNSTER 
Cinema Mo. 29.1. – 18.30 h

 

 

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ICH MÖCH ZO FOOß NAH KÖLLE JONN

D 2023 • 90’ • DF • Regie: Lilli Scholz

Der Dokumentarfilm begleitet Lilli bei der Auseinandersetzung mit ihrer Familiengeschichte. Seit 6 Generationen lebt ihre Familie auf einem gemeinsamen Grundstück in Köln Nippes. Die Historie dieses Familienhofes möchte Lilli genauerer erfahren. Dazu befragt sie ihre Großtante, die mit 85 Jahren die Familienälteste ist, zu ihrem Lebensweg und der Familienchronik.

Alice wuchs zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs in Köln auf. Sie musste mit ihren Geschwistern, ihrer Mutter und Oma aus der Heimat fliehen. Ihren Zufluchtsort hatten sie in der Sächsischen Schweiz gefunden. Nach der Kapitulation Deutschlands begaben sie sich schnellstmöglich auf den Weg zurück nach Köln. Op kölsche Art - Zo Fooß.

Den damals gegangenen Weg von etwa 800km geht Lilli nun nach, um sich auf die Spuren ihrer Vorfahren zu machen und sich mit den Erzählungen intensiv auseinanderzusetzen. Dieser Weg dient als Rahmenhandlung einer Geschichte, die, durch die Begegnung mit Vergangenem und einer Annäherung von Generationen, eine Chance bietet aufeinander zuzugehen und in den Dialog zu treten.

Der Film feiert beim Stranger Than Fiction seine Premiere.

KÖLN
Filmhaus Di. 30.1. – 20.00 h   Gast: Lilli Scholz

BRÜHL
Zoom Kino Mi. 1.2. – 18.00 h

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KURZFILMPROGRAMM

DEMO

D 2023 • 14’ • Regie: Dora Cohnen

Ein staubgrauer Platz, umgeben von Mauern wird zur Projektionsfläche. Überbleibsel einer utopischen Idee: DEMO. Das Ende der 1960er Jahre entstandene „Demonstrativbauvorhaben des Bundes“ für ein familienfreundliches Zusammenleben in Köln-Porz war stets losgelöst von der Realität von Migration und Arbeit und beeinflusst von der Willkür großer Immobilienfirmen. Die Kinder des Platzes beleben ihn neu.

 

VELODROME

D 2023 • 6’ • Regie: Pariya Bakhshi, Blanca Barbat

Ein surrealer Eindruck von zwei Menschen, die sich danach sehnen, sich durch Bewegung zu finden. Schauplatz ist ein vergangenes Velodrom, die Albert-Richter-Bahn in Köln-Müngersdorf. Ohne Worte zeigt VELODROME ein Streben nach Kommunikation, eine permanente Unterbrechung. Ein Moment der Begegnung ohne Begegnung.

 

FASOLÁKIA

D 2023 • 39’ • Regie: Maximilian Karakatsanis

Eine filmische Reise zwischen Orten und Zeiten. Über einen sogenannten Gastarbeiter, der nach Deutschland ging. Und über diejenigen, die in Griechenland blieben oder schließlich zurückkehrten. Über das Leben in einem kleinen Bergdorf, Familie und persönlichen Verlust.

 

ICH DARF SIE IMMER ALLES FRAGEN

N/D 2023 • 15’ • Regie: Silke Schönfeld

 

Ein Kirschbaum wird zum Ausgangspunkt eines intimen Dialogs über transgenerationales Trauma zwischen Mutter und Tochter. Die Grenze zwischen dem Bedürfnis nach Aufklärung und dem Wunsch nach Heilung verschwimmt, während die Kamera das Fällen des Kirschbaums im Garten dokumentiert – Hauptpreis im NRW-Wettbewerb Kurzfilmtage Oberhausen 2023!

KÖLN
Filmhaus Fr. 2.2. – 21.00 h   Gast: Pariya Bakhshi, Dora Cohnen, Maximilian Karakatsanis

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SPIELEREPUBLIK DEUTSCHLAND

D 2023 • 90’ • DF • Regie: Hendrik Maximilian Schmitt

Aus dem Land der Dichter*innen und Denker*innen macht Filmemacher Hendrik Maximilian Schmitt das Land der Würfelspieler*innen und Knobler*innen. Seit nunmehr vier Jahrzehnten blickt die Brettspielwelt mindestens einmal im Jahr nach Essen. In der Ruhrmetropole findet die mittlerweile weltgrößte Messe für Gesellschaftsspiele statt. Aussteller*innen aus über 50 Nationen präsentieren ihre neuesten Kreationen einem stetig wachsenden Publikum. Doch wer sind die kreativen Köpfe hinter den teils raffinierten, teils unheimlich komplexen Konstruktionen, die nicht nur hierzulande zahlreiche Wohnzimmerschränke zieren und geduldig auf ihren Einsatz warten? Dieser Frage geht Schmitt in seinem Film mit viel Gespür für das Erzählenswerte nach. Inmitten dieser Vielstimmigkeit gelingt es ihm zudem eindrucksvoll, immer wieder die gemeinsame und verbindende Leidenschaft herauszuarbeiten. Die Lust am Spiel. SPIELEREPUBLIK DEUTSCHLAND weckt diese Lust. Der Film nimmt das Kind in uns an die Hand und zeigt, wie Spiele eigentlich entstehen. Nämlich mit Kreativität, Logik und viel Herz in den Köpfen all derer, die den Kontakt zu ihrem inneren Kind nie ganz verloren haben. DOKfest Kassel

KÖLN
Filmhaus So. 28.1. – 19.30 h   Gast: Emily, Inka & Markus Brandt (Protagonisten)

BRÜHL
Zoom Kino Do. 1.2. – 18.00 h   Gast: Norbert Tauscher (Spieleerfinder)

BOCHUM
Endstation So. 4.2. – 18.00 h

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