Dokumentarfilme aus NRW
Die Böhms
D/CH 2014 • 84 Min. • Regie: Maurizius Staerkle-Drux
Gottfried Böhm gilt als einer der wichtigsten Architekten Deutschlands. Der Pritzker-Preisträger hat sein Handwerk beim Vater gelernt. Auch seine Söhne, Stephan, Peter und Paul, sind Architekten geworden. Inzwischen 94 Jahre alt, arbeitet Gottfried noch täglich an Bauprojekten mit. Als Elisabeth, ebenfalls Architektin, Ehefrau, Mutter und wichtigste Inspiration stirbt, wird die Familie ihres emotionalen Mittelpunkts beraubt. Gottfried Böhm begibt sich auf eine Reise zu den wesentlichen Stationen und Bauten seines Lebens. Ein faszinierendes Familienportrait über die Komplexität und Untrennbarkeit von Leben, Liebe, Glaube und (Bau-)Kunst.
Achtung: die Premiere in Köln um 19:30 ist bereits ausverkauft! Es gibt eine Zusatzvorführung um 22:00. Bei Reservierungswünschen bitte direkt an das Weisshaus Kino wenden - 0221 - 23 24 18
Raumfahrer
D 2014 • 42 Min. • Regie: Georg Nonnenmacher
Sie sind ein Teil unserer Gesellschaft in einer Parallelwelt hinter verschlossenen Türen, Mauern und Gittern. Aber hin und wieder erscheinen sie in unserem Blickfeld und wir in ihrem; immer dann, wenn sich der Knast in unseren Alltag begibt und mitten unter uns einfädelt - in greifbarer Nähe und auf Rädern. RAUMFAHRER zeigt den Ablauf eines Gefangenentransports aus einer Perspektive, die den meisten unbekannt sein dürfte - von der Innenseite. Für eine Gerichtsverhandlung wird René in einem Gefangenentransportbus in eine andere Stadt gefahren. Raumfahrer zeigt das kuriose Prozedere einer sogenannten "Verschubung" aus der Sicht des Häftlings: Ständiges Stop-and-Go vor verschlossenen Türen und Toren, endlose Leer- und Wartezeiten. Ein Fluss aus Bildern, der die Erinnerungen, Gedanken und Visionen der Häftlinge strukturiert. Für die Dauer einer unfreiwilligen winterlichen Reise blickt RAUMFAHRER auf die stille, unsichtbare und allgegenwärtige Gewalt mit der die Gefangenschaft den Häftlingen nicht nur die Freiheit, sondern auch ihre Autonomie und manchmal auch das Menschsein entzieht.
In Düsseldorf im Vorprogramm:
BOSTERI UNTERM RAD
Regie: Levin Hübner
In Köln mit anschließender Podiumsdiskussion in Anwesenheit eines JVA-Leiters & eines Gefängnisseelsorger.
Am Kölnberg
D 2014 • 85 Min. • Regie: Laurentia Genske & Robin Humboldt
Am südlichen Ende Kölns, vor den Toren der Stadt, steht die Hochhaussiedlung "Am Kölnberg". Neuankömmlinge aus aller Welt finden hierher. Viele von ihnen sehen in der Siedlung eine Art Sprungbrett in die deutsche Mittelschicht und wollen möglichst schnell wieder fortziehen. Auf engstem Raum leben hier die unterschiedlichsten Kulturen nebeneinander. Der Film begleitet vier Menschen am Kölnberg im Zeitraum von zwei Jahren und dokumentiert ihr Leben in Höhen und Tiefen. Er lebt von den Protagonisten und ihren Geschichten die außergewöhnlicher und unterschiedlicher nicht sein können. Eines haben sie alle gemeinsam: Den Kampf um die Sucht und das Überleben im Alltag.
Zur Info: am 05.02. wird es eine weitere Vorführung im Carlsgarten (Schanzenviertel, Köln-Mülheim) geben. Außerdem wird die FILMPALETTE Köln den Film ab Mitte März in das reguläre Programm aufnehmen.
Sternstunden
D 2014 • 62 Min. • Regie: Henning Drechsler
Sie sind die unbeachteten Randfiguren in der Glitzerwelt des Films: die Statisten und Komparsen. Die 85-jährige Johanna Penski nimmt uns mit auf eine Reise durch deutsche Filmgeschichte aus der Sicht einer Komparsin. Und Penski und ihre Wegbegleiterinnen machen nachempfindbar, welchen Reiz der Film auf so viele Menschen aller Altersklassen und sozialen Schichten ausübt.
Im Vorprogramm (nur in Köln):
LUCKY SPEED
Regie: Nina Poppe
Ruhr Record
D 2014 • 45 Min • Regie: Rainer Komers
RUHR RECORD ist eine Erkundung der besonderen Art. Er lädt die Zuschauer zu Augenreisen durch ein Ruhrgebiet der kleinen großen Ereignisse ein. Einiges ist so, wie man es erwartet (Schmelzöfen oder einfahrende Kumpel beispielsweise), aber wir begegnen immer wieder auch den Hervorbringungen eines neuen Geistes. Jungen Schwarzhaarigen mit schnittigen Autos etwa. Sie lauschen orientalischen Klängen - unterlegt mit einem fetten pumpenden HipHop-Groove. Heutige Ruhrgebietler.
Im Vorprogramm:
GOOD SOIL
Regie: Sebastian Lemke
Zu Gast in allen Städten: Rainer Komers
Im Traum der roten Kammer
D 2014 • 59 Min. • Fassung • Regie: Piotr Gregorowicz
In Europa fast völlig unbekannt, zählt das literarische Epos "Hóng Lóu Mèng" oder "Der Traum der roten Kammer" zu den berühmtesten und meistgelesenen Romanen der chinesischen Literatur. Im Jubiläumsjahr der deutsch-chinesischen Freundschaft begleitet der Bochumer FIlmemacher Piotr Gregorowicz über ein Jahr die vom chinesischen Choreografen und Ballettdirektor Wang Xinpeng geleitete Ballettcompagnie des Theaters Dortmund bei den Probearbeiten und Uraufführung der gleichnamigen Ballettkreation. Sein filmischer Blick weicht nie ab von den Protagonisten seiner intimen und in lyrischen Bildern erzählten Dokumentation: den Kreativen, den Machern - Tänzer, Musiker und Menschen - hinter und auf der Bühne, dieser internationen Koproduktion. Ab Sommer 2012, über die Uraufführung am Theater Dortmund bis zur Premiere im Grand Theatre des Hongkong Cultural Centres im Herbst 2013 begleitete Piotr Gregorowicz das Kreativteam der Bühnenproduktion und die Compagnie des Balletts Dortmund mit seiner Kamera. Auf seinem Weg vom Probenbeginn im westfälischen Herzen des Ruhrgebiets bis zur asiatischen Metropole stehen immer die menschlichen Geschichten im Vordergrund.
Im Vorprogramm (außer in Dortmund)
108 WORRIES
Regie: Markus Wulf
In Köln: Markus Wulf zu Gast