Dokumentarfilme aus NRW

Köln: Di. 26.1. 19.00 Uhr - Regisseurin zu Gast

D 2015 • 64 Min. • span. OmdtU  Regie: Laurentia Genske

 

Rafael und Yohan könnten unterschiedlicher nicht sein. Selbstbewusst und unbeirrt kämpft sich Rafael durchs Leben. Er ist ein Einzelgänger, der weiß, was er will und nicht zurückschaut. Yohan ist träumender Philosoph. Er lässt sich treiben und steht seinem Schicksal gutgläubig gegenüber. Wie viele junge Kubaner verbindet die beiden eine gemeinsame Sache: Der Tourismus. Allzu oft die einzige Geldquelle und gleichzeitig das Tor zum Paradies. Für viele Jugendliche wächst damit die Sehnsucht, Kuba zu verlassen und in Europa oder Amerika ein besseres Leben zu beginnen. Während Rafael als illegaler Taxifahrer Touristen chauffiert, bietet Yohan seine Dienste als "Jinetero" (Gelegenheits-Prostituierter) an. Durch die Arbeit stoßen sie nicht nur auf Ablehnung ihrer Familien, sondern brechen die strengen Gesetze der Regierung. Der Film gibt einen Einblick in den rauen und harten kubanischen Alltag zweier Männer, die für ein anderes Leben kämpfen.

Laurentia Genske präsentierte im vergangenen Jahr bei STRANGER THAN FICTION zusammen mit Robin Humboldt ihren Film Am Kölnberg.


Köln: So. 31.1. 15.00 Uhr / Duisburg: Do. 28.1. 20.30 Uhr - NRW-Premiere - Regisseurin und Regisseur zu Gast / Düsseldorf: Sa. 6.2. 14.00 Uhr / Mülheim: Di. 26.1. 20.00 Uhr

D 2015 • 88 Min. • dt./türk. OmdtU  Regie: Marcel Kolvenbach & Ayşe Kalmaz

Dügün - Hochzeit auf Türkisch verführt uns in eine Welt, die wie in einer Traumblase versteckt ist und sich absetzt von gegenwärtigen Konflikten zwischen unterschiedlichen Kulturen in Deutschland: Kohle war gestern, Strukturwandel auch. Jetzt ist die Zeit der Kinder und Enkel der ersten türkischen Kumpel. Einige von ihnen sind dick im Geschäft mit der Liebe: der Hochzeits-Industrie. In der grauen Realität von Duisburg-Marxloh leuchtet nun die Gegenwart im Weiß der Brautkleider. Dügün gibt einen intimen Einblick in die Gefühlswelt junger Paare und ihrer Familien und zeigt die Suche nach Glück in der Heimatlosigkeit. Die Hochzeit sichert das kulturelle Überleben einer Minderheit. Denn man sieht sich auf Hochzeiten und nimmt Notiz davon, dass es den anderen gibt, dass man nicht alleine ist. Dass alle kommen, weil man Teil einer Gemeinschaft ist und weil jedes Leben einen Höhepunkt braucht. Einen Höhepunkt, den alle bezeugen können. Denn "ohne Hochzeiten kannst du alles vergessen". 


Köln: Mo. 25.1. 20.30 Uhr - Premiere - Regisseur zu Gast / Essen: Sa. 30.1. 17.45 Uhr - Premiere - Filmteam und Protagonisten zu Gast / Dortmund: Sa. 6.2. 17.00 Uhr - Regisseurin zu Gast

D 2015 • 61 Min. • Regie: Stefan Eisenburger

Der Film begleitet drei Seniorenschwimmer aus dem Ruhrgebiet, die nationale und internationale Erfolge erleben und feiern. Es ist nicht nur der sportliche Erfolg, der Erich Liesner (84), Hans-Jürgen Schmidt (66) und Andreas Tschech (47) in die Schwimmbäder treibt. Die Protagonisten schildern ihre Lebensgeschichten in Höhen und Tiefen. Dabei spielt der Essener Schwimmverein "SC AEGIR 1908" eine tragende Rolle. Entscheidend sind nicht die Wettkampfergebnisse. Entscheidend sind die Menschen im Verein.

 

Im Vorprogramm (nur in Köln):

Heute trag' ich grün

D 2015 • 29 Min. • Regie: Undine Siepker

Wilde, frei lebende Papageien in Köln? Und das mitten im Winter, im Zentrum der Stadt? Eine Filmemacherin folgt den Fremdlingen und versucht, die grünen Kerle mit Hilfe von Hobby-Ornithologen, Schrebergärtnern und einem Vogelkurator vor die Linse zu locken. Regisseurin zu Gast.


Köln: So. 24.1. 17.00 Uhr - NRW Premiere - Regisseurin zu Gast / Bochum: Do. 28.1. 20 Uhr - Regisseurin zu Gast / Düsseldorf: Sa. 30.1. & So. 31.1. 14 Uhr / Essen: So. 31.1. 17.30 Uhr - mit Gästen / Mo. 1.2. & Mi. 3.2. 17.45 Uhr / Münster: Mo 1.2. 18.30 Uhr - Regisseurin zu Gast / Dortmund: Sa. 6.2. 21 Uhr

D 2015 • 89 Min. • Regie: Christiane Büchner

Family Business zeigt das intime Band, das zwischen zwei sich fremden Familien gewoben wird - einer deutschen und einer polnischen. Jowita reist nach Deutschland, um die 88-jährige Anne rund um die Uhr zu betreuen und deren arbeitende Tochter zu entlasten. Umgekehrt wird die Familie von Jowita den Bau ihres Hauses vorantreiben und ihrer halbwüchsigen Tochter endlich ein eigenes Zimmer einrichten können. Aber das pragmatische Ineinandergreifen läuft nicht ohne Reibung. Wie fühlt es sich an, wenn man in einer fremden Familie einen Platz einnimmt, und dafür den in der Eigenen verlässt? Wie kann man das Zusammenleben mit einer Fremden lernen, wenn einem die Fixpunkte im eigenen Leben langsam abhanden kommen? Der ursprüngliche Entschluss, der beide Seiten zu Gewinnern machen sollte, schafft neue und unerwartete Beziehungen, denen der Film behutsam Sichtbarkeit verleiht. 

 

 


Köln: Sa. 23.1. 19.00 Uhr - Premiere - Regisseurin und Martin Schläpfer zu Gast / Essen: So. 24.1. 15.00 Uhr / Duisburg: Sa. 30.1. 18.00 Uhr - Premiere - Regisseurin und Martin Schläpfer zu Gast / Münster: So. 31.1. 11.00 Uhr / Düsseldorf: So. 31.1. 18.00 Uhr - Premiere - Regisseurin und Martin Schläpfer zu Gast / Do. 11. - Mi. 17.1. 14.30 Uhr /

D 2015 • 86 Min • Regie: Annette von Wangenheim

Feuer bewahren - nicht Asche anbeten zeigt, mit welcher Energie der Choreograf Martin Schläpfer das Ballett am Rhein wieder zu internationalem Ruhm führt und welche außergewöhnlichen Wege der Tanzkünstler und Ballettdirektor geht, um Klassik modern zu machen. Von April 2014 bis Mai 2015 hat die Regisseurin Anette von Wangenheim mit ihrem Filmteam von 7TI Media den Chefchoreografen bei der künstlerischen Arbeit begleitet und ist ihm auch auf ganz private Wege gefolgt. Sie war nicht nur bei den Proben zur Uraufführung "Deep Field" mit der Kamera Ballett "Alltag", in dem Martin Schläpfer die Hauptrolle tanzte. Ausschnitte aus diesen beiden Balletten sowie aus "Johannes Brahms - Symphonie Nr. 2" und "ein Wald, ein See" dokumentieren einige der zentralen Werke Martin Schläpfers und zugleich seine Energie und nicht nachlassende Kreativität, mit der er auf seine ganz eigene Weise die Tanzkunst in den letzten Jahren revolutioniert hat.


Essen: Mo. 25.1. 17.45 Uhr / Dortmund: Fr. 29.1. 21.00 Uhr - Regisseurinnen zu Gast / Düsseldorf: So. 7.2. 14.00 Uhr / Köln: Sa. 30.1. 17.30 Uhr - Regisseurinnen zu Gast / Münster: Mo. 1.2. 21.00 Uhr - Regisseurinnen zu Gast

D 2015 • 83 Min. • Regie: Hristiana Raykova & Lisa Block

Wer möchte schon auf der Straße leben? Michael jedenfalls nicht. Im Angesicht der Räumungsklage schwört er: "Das wäre für mich die größte Schmach. Die Beleidigung meines Daseins." Ben, Knüppel und Chris sehen das anders. Die Straße bedeutet für sie selbstgewählte Freiheit. Eine bewusste Entscheidung gegen "Die Doppelhaushälfte".

Hristiana Raykova und Lisa Block geht es nicht um "Obdachlosigkeit in Deutschland", nicht um Elend, arme opfer und zu allerletzt um Mitleid (höchstens für die Doppelhaushälfte). Ohne zu idealisieren oder zu beschönigen, bewegt sich der Film um Lebensentwürfe und die existenzielle Frage: Was ist Glück? Jederzeit aufbrechen zu können? Oder vielleicht doch, einen Rückzugsort und Sicherheit zu haben? So ganz genau, erfahren wir, wissen das die Protagonisten auch nicht. Wer schon? - Grit Lemke, DOK Leipzig

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Bochum: Fr. 29.1. 19.00 Uhr / Dortmund: Sa. 30.1. 15.00 Uhr - Regisseur zu Gast / Düsseldorf: So. 7.2. 12.00 Uhr / Köln: Mi. 27.1. 20.00 Uhr - NRW Premiere - Regisseur zu Gast / Mülheim: Di. 2.2. 20.00 Uhr / Münster: Do. 28.1. 18.30 Uhr - Regisseur zu Gast

Der Kuaför aus der Keupstraße

 

Die Premiere im Schauspiel Köln ist ausverkauft.

Zur gleichen Zeit findet eine Zusatzvorstellung im Filmforum im Museum Ludwig statt! Reservierungen unter: info(ät)kinogesellschaftkoeln.de oder telefonisch 0221 - 4604240

D 2015 • 92 Min. • dt./türk. Omtürk+dtU • Regie: Andreas Maus

Der Film erzählt die Geschichte des Nagelbombenanschlags vor einem türkischen Frisörsalon in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004. Er konzentriert sich dabei auf die Folgen für die Opfer und ihre Angehörigen, gegen die als Hauptverdächtige jahrelang ermittelt wurde. Der Film rekonstruiert die Ermittlungen der Polizei anhand der Verhörprotokolle und es wird deutlich, dass als Täter für die Polizei nur die Opfer in Frage kamen. Ein ausländerfeindliches Motiv wurde nie in Erwägung gezogen. Erst Jahre später wurde der Anschlag der NSU zugeordnet. Auf eindrückliche Weise zeigt Der Kuaför aus der Keupstraße wie tiefgreifend der Bombenanschlag, aber auch die Verdächtigungen danach, das Leben im Kölner Stadtteil Mülheim erschüttert haben.

So wie in Köln wurden auch in den anderen Städten, in denen der NSU gemordet hat, zumeist die Angehörigen und ihr Umfeld verdächtigt. Der Film eröffnet die Diskussion über die Frage einer strukturellen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland auf eine neue Art, nämlich aus der Perspektive der Betroffenen. 


Bochum: So. 31.1. 17.00 Uhr - Regisseur zu Gast / Düsseldorf: So. 14.2. 12.00 Uhr / Köln: Sa. 30.1. 20.00 Uhr - NRW-Premiere - Regisseur zu Gast / Münster: So. 17.1. 17.00 Uhr

D 2015 • 118 Min. • Regie: Werner Müller

Der mit reichlich kölsch-jüdischem Humor ausgestattete Maler Manfred Weil erzählt im Gespräch mit dem Journalisten und Dokumentarfilmer Werner Müller aus der Zeit seiner Odysee zwischen Flucht, Deportation, Internierung, Leben in der Illegalität und seinem glücklichen Überleben. Glück war alles in dieser Zeit! - ein Fazit, das Manfred Weil mit Blick auf sieben Jahre der Vertreibung, der Lager-Internierung und der abenteuerlichen Flucht zieht. Vor allem hat er sein Überleben seinem untrüglichen Sinn für Gefahr und seiner ganz besonderen "Chuzpe" zu verdanken - dieser Mischung aus Mut und charmanter Unverschämtheit. Manfred Weil besucht nach mehr als 70 Jahren die Schauplätze seiner dramatischen Überlebensgeschichte während der Zeit der Shoah.

Mich kriegt ihr nicht! begleitet ihn auf seinen Reisen und gibt dabei einen Einblick in die Lage jüdischer Flüchtlinge und Verfolger in Belgien, Frankreich und der Schweiz während der Nazi-Zeit. Dass dieser Blick zurück ein Blick zurück ohne Zorn ist, verdankt er vor allem dem ausgeprägten Humor des rheinischen Juden Manfred Weil.